Das Distributivgesetz einfach erklärt
Stell dir vor, du gehst mit zwei Freunden Eis kaufen. Jeder von euch möchte eine Kugel Vanille für 1.20 CHF und eine Kugel Schoko für 1.30 CHF.
Wie rechnest du den Gesamtpreis aus?
Möglichkeit 1: Du rechnest zuerst, was eine Person bezahlt (1.20 CHF + 1.30 CHF = 2.50 CHF), und nimmst das dann mal 3.
Möglichkeit 2: Du rechnest 3 × 1.20 CHF für alle Vanillekugeln und 3 × 1.30 CHF für alle Schokokugeln und addierst dann.
Beide Wege führen zum gleichen Ergebnis – und genau das ist die Idee hinter dem Distributivgesetz! Es zeigt dir, dass du bei solchen Rechnungen flexibel sein kannst.
Was ist das Distributivgesetz?
Abschnitt betitelt „Was ist das Distributivgesetz?“Der Brückenschlag vom Eis zur Mathematik
Abschnitt betitelt „Der Brückenschlag vom Eis zur Mathematik“Schauen wir uns das Eis-Beispiel nochmal genauer an und übersetzen es in Mathe:
Du hast 3 Personen, die jeweils (1.20 CHF + 1.30 CHF) bezahlen.
Als Rechnung geschrieben:
Weg 1 – Klammer zuerst:
Weg 2 – Ausmultiplizieren:
Siehst du? Der Faktor 3 wird an beide Zahlen in der Klammer «verteilt». Das Wort «distribuieren» bedeutet nämlich «verteilen» – daher der Name Distributivgesetz.
Die offizielle Regel
Abschnitt betitelt „Die offizielle Regel“Das Distributivgesetz sagt:
In Worten: Ein Faktor vor einer Klammer wird mit jedem Summanden in der Klammer multipliziert.
Das funktioniert genauso mit Subtraktion:
Was bedeuten die Buchstaben?
- ist der Faktor vor der Klammer – er wird verteilt
- und sind die Summanden in der Klammer – sie bekommen beide den Faktor ab
- Das Rechenzeichen zwischen und (Plus oder Minus) bleibt erhalten
Kopfkino: So stellst du es dir vor
Abschnitt betitelt „Kopfkino: So stellst du es dir vor“Stell dir vor, der Faktor vor der Klammer ist ein Lieferant mit Paketen. Er muss an jede Zahl in der Klammer ein Paket liefern – niemand darf leer ausgehen!
Du kannst dir auch Pfeile vorstellen: Zeichne vom Faktor vor der Klammer einen Pfeil zu jeder Zahl innerhalb der Klammer. Jeder Pfeil bedeutet «multiplizieren».
Der 5er-Lieferant bringt der 3 ein Paket () und der 7 ein Paket ().
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Abschnitt betitelt „Schritt-für-Schritt-Anleitung“So gehst du beim Ausmultiplizieren vor:
- Finde den Faktor, der vor der Klammer steht
- Multipliziere diesen Faktor mit dem ersten Term in der Klammer
- Schreibe das Rechenzeichen aus der Klammer (+ oder −) hin
- Multipliziere den Faktor mit dem zweiten Term in der Klammer
- Rechne das Ergebnis aus
Typische Fehler – darauf musst du achten!
-
Vergiss niemanden: Der häufigste Fehler ist, nur die erste Zahl in der Klammer zu multiplizieren. Bei rechnen manche fälschlich statt richtig .
-
Vorzeichen beachten: Bei Minus in der Klammer bleibt das Minus!
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Punkt vor Strich: Erst alle Multiplikationen ausrechnen, dann addieren oder subtrahieren.
Beispiele
Abschnitt betitelt „Beispiele“Beispiel 1: Einfaches Ausmultiplizieren
Berechne:
Lösung:
Schritt 1: Der Faktor vor der Klammer ist 4.
Schritt 2: Multipliziere 4 mit jedem Summanden in der Klammer.
Schritt 3: Rechne die einzelnen Produkte aus.
Schritt 4: Addiere.
Probe: ✓
Beispiel 2: Mit Subtraktion und grösseren Zahlen
Berechne:
Lösung:
Der Faktor 7 wird an beide Zahlen verteilt. Das Minus bleibt erhalten!
Probe: ✓
Beispiel 3: Textaufgabe – Clever im Kopf rechnen
Aufgabe: Berechne im Kopf mithilfe des Distributivgesetzes.
Idee: 98 ist fast 100. Wir können schreiben:
Lösung:
Jetzt verteilen wir die 6:
Das ist der Trick: Mit dem Distributivgesetz kannst du «krumme» Zahlen in einfache Rechnungen zerlegen. Das hilft enorm beim Kopfrechnen!
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Zusammenfassung
Abschnitt betitelt „Zusammenfassung“Das Distributivgesetz ist ein mächtiges Werkzeug: Es erlaubt dir, einen Faktor auf alle Teile einer Klammer zu verteilen. Das macht schwierige Rechnungen oft viel einfacher – besonders beim Kopfrechnen.
Denk immer an den Lieferanten: Jeder in der Klammer bekommt sein Paket!